Eigentlich ist Margret Feger eine Zugezogene. Vor 24 Jahren kamen die gelernte Laborantin, mit Mann und zwei Söhnen nach Belleben; inzwischen fühlt sich der 700-Seelen-Ort wie ihre Heimat an. Früher kannte jeder jeden im Dorf – aber das ist lange her. Heute ist die Zeit knapp und die Distanz gewachsen. Um die Entfremdung zu verringern, hat Margret die „Tafelrunde Bel(l)eben“ aus der Taufe gehoben: In der ehemaligen Sparkassen-Filiale im Gemeindehaus ist ein Ort entstanden, an dem Menschen sich wieder begegnen. Eigentlich hatte Margret die Idee, einen Dorfladen zu eröffnen, aber eine Befragung der Einwohner*innen zeigte, dass sich Viele einfach einen Dorf-Treffpunkt wünschen. „Es gibt zwar einige Vereine hier, aber keinen Raum, in dem man sich einfach so mal treffen kann – ohne Mitglied werden zu müssen, unabhängig von Herkunft, Alter oder Beruf.“ Am Anfang kamen nur Senioren, inzwischen „haben wir alle Jahrgänge hier“, sagt Margret. Es werden Bücher getauscht - und es gibt ein Regal, das sich mit Obst und Gemüse aus den privaten Gärten füllt – jede*r darf sich davon etwas nehmen. Mittlerweile hat Margret gemeinsam mit elf Menschen aus dem Dorf den Verein „Mühlen-Ritter“ gegründet um weitere Ideen umzusetzen. Geplant sind u.a. eine Krimi-Lesung sowie ein journalistisches Projekt. Margret Feger will ein Heft herausgeben, in dem sich Zugezogene und Alteingesessene gegenseitig interviewen. „Hinter all dem steht das Ziel, das Gemeinschaftsgefühl zu beleben – dafür sind Dörfer ja eigentlich bekannt!“ Foto: Jörg Gläscher