Erich Rathfelder, Jahrgang 1947, ist Journalist, Publizist, Filmemacher und taz-Auslandskorrespondent für die Balkanstaaten. Als jemand, der morgens um sechs in Sarajevo mit dem Gesang der Muezzins von 18 Moscheen und dem gleichzeitigen Läuten der Glocken des katholischen Doms von Sarajevo aufwacht, ist Rathfelder mit der Lebensweise und den Widersprüchen eines jahrhundertelang gewachsenen multinationalen und multireligösen Lebens vertraut. Und auch mit der zerstörerischen Kraft von Xenophobie und Nationalismus während der Balkankriege, die das friedliche Zusammenleben der Menschen unmöglich machen wollte und jetzt in ganz Europa um sich greift.