Stine, die Protagonistin in Anne Rabes Romandebüt „Die Möglichkeit von Glück“, ist drei Jahre alt, als die Mauer fällt. Ein klassisches Wendekind, das doch Glück haben sollte in der neuen Zeit der Freiheit. Doch das Glück ist für Stine eine Unmöglichkeit. Zu grausam ist die Erziehung, insbesondere der Mutter, die Stine und ihren Bruder in viel zu heißes Badewasser taucht. Und zu rückwärtsgewandt ist der Vater, der in einer eigenartigen DDR-Mentalität hängen geblieben ist. Das alles ist so radikal wie bitter und so brachial wie verstörend.