Im Kampf gegen die Klima- und besonders die Biodiversitätskrise ist das Einrichten von Naturschutzgebieten ein gängiges Mittel. Als geeignet gelten „unbesiedelte“ Flächen, wie sie vornehmlich in Afrika und Südamerika vorzufinden sind. Dass es sich bei dem Bild der unberührten Natur, die vor dem Menschen geschützt werden muss, um eine eurozentrische Vorstellung handelt und das Umsetzen von Naturschutzanliegen oft mit Vertreibungs-, Marginalisierungs- und Militarisierungsprozessen einhergeht, kommt selten zur Sprache. Ein Gespräch über (Dis-)Kontinuitäten kolonialer Machtasymmetrien im Bereich des Naturschutzes.