Was heißt eigentlich „Verzicht“? Aufgabe, Abstinenz, Askese: Es fällt schwer, hier mehr zu lesen als das Ausbleiben, das Fehlende. Wo der Verzicht ist, sind das Tabu und das Verbot nicht fern. Dem Verzicht wohnt aber auch ein Genuss inne; das Potenzial, sich gut zu fühlen, weil man seinen Gelüsten widersteht. Wenn der technologische Fortschritt für den Wandel zu langsam ist, wenn wir Ressourcen schonen müssen, wenn wir aber nicht auf das gute Leben, auf den Genuss, verzichten möchten, dann bleibt nichts anderes übrig, als unsere Genusskultur zu ändern, mehr zu verzichten – oder?