1991 kamen knapp über 200.000 Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. Man bezeichnete sie als "Kontingentflüchtlinge" und sprach bald darauf vom "blühenden jüdischen Leben", das es nun wieder in Deutschland geben sollte. Genau 30 Jahre nach dem Beginn der jüdisch-postsowjetischen Migration wollen wir fragen, was dran ist an dieser triumphalen Erzählung. Wie hat sich die jüdische Gemeinschaft in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Welche Jüdinnen und Juden werden überhaupt wahrgenommen in Deutschland? Welche Qualitäten von (Un-)sichtbarkeit gibt es für jüdische Menschen?