Vortrag

Zukunft der Demokratie Wie der demografische Wandel den politischen Wandel beeinflusst

1953, in Folge der zerschmetterten Anti-Kommunismus Proteste in Ost Berlin fragte der deutsche Dichter Berthold Brecht die kommunistische Regierung: „Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“ In einer Demokratie wählt normalerweise das Volk die Regierung. Nur sehr selten bekommt die Regierung die Möglichkeit das Volk zu wählen. Dennoch steht Europa gerade genau an diesem Punkt: Das Zusammenspiel von Bevölkerungsrückgang, wirtschaftlicher Unsicherheit und dem großen Zuwachs von Einwander*innen von innerhalb und außerhalb Europas wird die Politik der europäischen Nationalstaaten dramatisch verändern und es wird an den Regierungen liegen, diesen Wandel zu gestalten. Die Angst, zahlenmäßig unterlegen zu sein, ist in der Politik tief verankert. Diese Furcht ist besonders groß in Demokratien, weil es bedeutet überstimmt werden zu können. Der Vortrag beschäftigt sich damit, wie die schrumpfenden ethnokulturellen Mehrheiten von heute versuchen ihre Macht und Identität zu erhalten im Angesicht des Bevölkerungsrückgangs und der wachsenden Migration, wie weit das den zukünftigen Charakter europäischer Demokratie definieren wird und wie dies das Überleben der demokratischen Regime bestimmen könnte.

Info
25.04.2020, 18:00 Uhr
Dauer: 00:45

Rederei

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Referierende

Ivan Krastev
Leiter des Zentrums für liberale Strategie Sofia

Moderierende