Daniel Cohn-Bendit wurde im April 1945 in Frankreich geboren. Seine Eltern waren als jüdische Deutsche seit 1933 auf der Flucht. Ende der 1950er Jahre zog er mit seiner Mutter nach Frankfurt am Main, wo bereits sein Vater wieder lebte. Er kam auf die Odenwaldschule, ab 1963 war er Waise. International berühmt wurde er 1968 als „Dany le Rouge“, als charismatischer studentischer Anführer der Revolte im Pariser Mai. Er wurde aus Frankreich ausgewiesen und Protagonist der Frankfurter Spontiszene. Ab 1978 engagierte er sich für die Grünen, leitete von 1989 bis 1997 in Frankfurt das erste Amt für „Multikulturelle Angelegenheiten“ der Bundesrepublik und war Fraktionschef der Grünen im Europa-Parlament. 2018 trug ihm Macron das Amt des Umweltministers an – er lehnte ab. Eine Bilanz zu seinem 75 Geburtstag.