Es war einmal in Nicaragua
Das letzte Sehnsuchtsland deutscher Revolutionäre
Im Sommer 1979 siegte die linke FSLN-Guerilla nach Jahren heftiger Kämpfe in Nicaragua über das Somoza-Regime – der Beginn der deutschen Nicaragua-Solidarität.
Mit dem Sieg der Sandinisten richteten sich die Hoffnungen vieler Linker – nicht nur auf dem amerikanischen Kontinent, sondern auch in Europa – auf ein kleines Land in Mittelamerika. Dort sollte sie gelingen, die gute, die gerechte, die wahre Revolution. Aus der Bundesrepublik brachen ganze Brigaden auf, um an ihrer Verwirklichung mitzuwirken. In der DDR gründete die junge Opposition unter dem Schutz der Kirche mit Begeisterung Nicaragua-Gruppen. Der Zusammenprall von Utopien der Ersten Welt mit den Verhältnissen in einem Entwicklungsland führte zu Missverständnissen, aber auch manchen kleinen Erfolgen – und vielen bizarren Situationen. Wir erinnern uns und fragen, warum die Revolution der anderen immer die bessere ist.
Referierende
Karim Saab, Journalist und ehemaliges Gründungsmitglied der Nicaragua-Gruppe in Leipzig | |
Stefanie Senger, Historikerin am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam |
Moderation
Katharina Döbler, Redakteurin Le Monde diplomatique |