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Maxim Biller

Maxim Biller, 39, ist bekannt geworden durch seine Polemikkolumne „100 Zeilen Hass“, die er in den 80ern für das (1996 eingestellte) Lifestylemagazin Tempo schrieb; eine Auswahl erschien 1991 in dem Sammelband „Die Tempojahre“. In den 90ern führte Maxim Biller seine Kolumne im Zeit-Magazin weiter, tauchte aber immer wieder auch in anderen Zeitungen auf. Dort sind, die vergangenen Jahre über, die meisten der Texte bereits zu lesen gewesen, die sich nun, im eben erschienenen „Deutschbuch“ (dtv), zwischen zwei Buchdeckeln wiederfinden. In dieser Zeit verfasste Biller außerdem mehrere Erzählungen (U. a. „Wenn ich einmal reich und tot bin“, 1991; „Harlem Holocaust“, 1998) und zuletzt den Roman „Die Tochter“, der im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde.

Im „Deutschbuch“ schreibt Maxim Biller über deutsche Zustände und Städte, beschimpft Martin Walser und Roger Willemsen, preist Gerhard Schröder und kreist doch immer um ein Thema: Deutschland und die Deutschen. Billers Devise dabei lautet: Hass ist Aufklärung. Oft macht er damit unerwartete Punkte, wie etwa in seiner scharfsichtigen Beobachtung der im Feuilleton grassierenden Ulrike-Meinhof-Verklärung. Manchmal kommt ihm aber auch, im Überschwang des Abwatschens, das Gespür für die Vieldeutigkeit einer Figur wie Harald Schmidt abhanden. Eines aber belegt das „Deutschbuch“ eindrucksvoll: Maxim Biller leidet an Deutschland. Das macht ihn zu einem genuin deutschen Autoren. BAX

FOTO: NIKO SCHMID-BURGK

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