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Archiv-Artikel

wasteland

In der Düsternis postsowjetischer Plattenbauten siedelt der russische Autor Wassilij Sigarew sein Stück Plastilin an, in dem der junge Protagonist eine Trotz- und Parallelwelt aus dem Kunstmaterial erschafft und sonst großteils bloß als Sündenbock agiert. Hoffnung bietet einzig die Begegnung mit Tanja, von der nicht ganz klar wird, ob sie im Dies- oder schon im Jenseits angesiedelt ist. Umgesetzt hat das Stück der junge Regisseur Florian Fiedler, den nach eigenem Bekunden auch das Morbide des Stoffs gereizt hat. (heute, 20 Uhr, Malersaal)

Die Befindlichkeit einer früh vergreisten Jugend zeichnet die junge Autorin Anne-Kathrin Schulz in ihrem Stück Silly Songs nach – mit einem Hauch Ironie, sonst hätte sie die Protagonisten nicht Küken, Semf und Lobbo genannt. Was sie eint, ist Ausgelaugtheit, Coolness und die Angst vor dem Mob – letztlich die Angst vorm Das-Haus-Verlassen überhaupt. Autismus? Langeweile? Fragen, die die Inszenierung klären hilft. (heute, 19 Uhr, Neues Cinema)

Außen rot und innen ... Tucholsky-Texte von „Colloquium in utero“ über „Ein Ehepaar erzählt einen Witz“ bis zu den „Letzten Sätzen“ lesen Hannelore Hoger, Dietmar Mues und Joachim Kuntzsch, leicht politisch-besinnlich zum Jahresbeginn ... (heute, 20 Uhr, Kammerspiele)

1969 und 1970 hatten Jeronimo mit den dadaistisch anmutenden, indes eher einem exotistischen Indianerbild entstammenden Titeln „He Ya, He Ya“ und „Na Na, Hey, Hey“ zwei europaweite Hits. Nach Jahren des Rechtsstreits darf der Bandgründer, der Berliner Schlagzeuger Ringo Funk, jetzt mit dem Jeronimo-Material auf Tournee gehen. (heute, 21 Uhr, Fabrik)