was macht eigentlich... … Tom Tykwer? : Hat neue Schaffenskraft
Tom Tykwer hat schwere Zeiten hinter sich: Vor zwei Jahren ging seine Beziehung zu Franka Potente in die Brüche. Die Hauptdarstellerin von „Lola rennt“ nahm sich ein Beispiel am Filmtitel und verschwand über den großen Teich nach Hollywood. Dort spezialisierte sie sich darauf, in Filmen wie „Blow“ oder „Die Bourne Identität 2“ möglichst früh zu sterben. Traurig, das. Tykwer erlitt eine persönliche Krise und fühlte sich künstlerisch erschöpft. Da kam das Angebot, in der Stadt der Liebe zu drehen, gerade recht. Er sollte einen Kurzfilm zu dem leider nie fertig gestellten Episodenfilm „Paris, je t’aime“ beisteuern. In „True“ erzählte Tykwer die tragisch endende Liebe zwischen einer Schauspielerin und ihrem blinden Freund. Das Ganze krönte er mit der Widmung „Für F.“
Von den geplanten zwanzig Episoden verschiedener Filmemacher für „Paris, je t’aime“ wurden aber nur drei jemals fertig. Als Notlösung lief „True“ im Vorprogramm von „Was nützt die Liebe in Gedanken?“. Liebe in Filmen hingegen scheint einiges zu nützen. „Der Film war eine Wiederbelebungstherapie für mich“, so Tykwers eigene Einschätzung.
Sein Statement: „Ich hatte grundsätzliche Zweifel an meiner Schaffenskraft und dachte mir, bevor ich einen großen Film in den Sand setze, setze ich einen kleinen in den Sand und keiner merkt’s“, zeugt von löblicher Bescheidenheit. Mittlerweile haben es aber doch ein paar gemerkt: Kulturstaatsministerin Christina Weiss zeichnete „True“ am Donnerstag mit dem Deutschen Kurzfilmpreis in Gold aus. OM FOTO:REUTERS