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was macht eigentlich ... Simon Rattle?

Berliner werden

Mit allen Sinnen, bis zum Ellenbogen, oder besser bis zum Riechzäpfchen der Nasenwurzel will er diese Stadt einsaugen. „Ich will Berlin riechen können. Nicht nur seine Hotelzimmer“, gierte der britische Musiker in einem Zeitungsinterview der Spree-Stadt entgegen. Hilton-Allüren würde man dem neuen Stardirigenten der Berliner Philharmoniker eh nicht glauben. Schließlich hat Rattle das letzte Jahrzehnt im muffigen Birmingham den Ton angegeben. Offenbar weiß der Maestro daher auch, wie mit Städten in der Strukturkrise zu reden ist. „Deutschland und das frohgemut in den Bankrott taumelnde Berlin sind der Himmel für mich.“ Und das aus Daffke. Denn der britische Kulturminister sei der Meinung, Kunst werde nur von Parasiten für die Reichen gemacht. Ooops! Vielleicht sollte Kultursenator Flierl in puncto Rhetorik auch mal aufdrehen? Rattle scheint nämlich zu glauben, dass es mit dem PDS-Personal ähnlich unterhaltsam wird. Er will „Teil dieser verrückten Stadt werden“. Allerdings steht zu befürchten, dass er bald wird feststellen müssen, der einzig Verrückte in dieser Stadt zu sein, wo Spardebatten mittlerweile das Aufregendste sind. Rattle selbst zeigt gute Ansätze, die Berliner in Zukunft mit originellen Zitaten zu überraschen. So forderte er auf die Frage nach dem Konkurrenzverhältnis zwischen den Stardirigenten, „Kent Nagano und mich auf ein Sandwich zu legen. Berlin ist nämlich eine glückliche Stadt: Es kann so viele unterschiedliche Dirigenten als Brotaufstrich verwenden“. Oh dear! AW  FOTO: ARCHIV

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