: was macht eigentlich... … Dirk Zöllner?
Für Metaller singen
Wenn die Kollegen streiken, sind die Künstler meist nicht weit. Auch wenn sie ein paar Kilometer auf sich nehmen müssen, um sich mit den kämpfenden Arbeitern zu solidarisieren. Dirk Zöllner, ehemaliger Kopf der Ostrockband „Die Zöllner“, ist einer von mehreren Berliner Musikern, die heute im bestreikten EKO-Stahlwerk in Eisenhüttenstadt an der Oder auftreten werden. Wie bekannt, kämpfen die Ost-Stahlkocher um die Einführung der 35-Stunden-Woche, wie sie bereits im Westen gang und gäbe ist. Dafür sind die rund 3.000 Stahlwerker seit Montag im Ausstand. Für den Zöllner-Kollegen IC Falkenberg, der ebenfalls in Eisenhüttenstadt antritt, ein Muss: „Für mich ist es selbstverständlich, dort zu spielen.“
Dirk Michaelis, ehemaliger Sänger der DDR-Rockgruppe „Karussell“, wird neben Zöllner auf der Open-Air-Bühne in der Werkstraße stehen. Er ist den Stahlarbeitern schon länger bekannt, sang er doch vor einigen Jahren für die IG Metall den Rocksong „Eisenhüttenstadt“. Darin heißt es in unveränderter Aktualität: „Eisenhüttenstadt, lass dich nicht hängen, mach bloß nicht schlapp. Eisenhüttenstadt, pass auf dich auf, die Zeit wird knapp. (…) Gute Maloche für gutes Geld, keine Geisterstadt am Arsch der Welt.“ Dirk Zöllner dürfte das gefallen. Sein Motto: „Ich darf alles.“ Heute darf er schon einmal ausprobieren, wie es ist, vor vielen erwartungsfrohen Malochern zu spielen. Am 23. August gibt es dann die Fortsetzung in Berlin: beim Wasserfest der Berliner Wasserbetriebe. ROT
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