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Archiv-Artikel

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Liebeszellen. So werden die Räume in NRW-Knästen genannt, in die sich Häftlinge ohne Überwachung mit ihren Partnerinnen und Partnern zurückziehen können. Der Bedarf ist so groß, dass die Gefängnisinsassen quasi Schlange stehen müssen. Dabei wollen die Häftlinge dort nicht nur kuscheln. Auch beispielsweise die schlechten Schulnoten der Kinder sollen nicht unbedingt im Beisein des Wachpersonals erörtert werden. Die im Beamtenjargon „Instrumente zur Erhaltung familiärer Bindungen“ genannten Einrichtungen wurden 2003 mit insgesamt rund 7.480 Langzeitbesuchen häufiger genutzt als in den Vorjahren. Dies geht aus einer gestern von NRW-Justizminister Wolfgang Gerhards (SPD) vorgelegten Jahresstatistik hervor.