was fehlt ...: ... jugendliche Raser
Wegen der Vergreisung des ländlichen Raumes müssen die Alten dort jetzt die letzte Jugendkultur selber besetzen: das besoffene Autofahren.
Im schleswig-holsteinischen Landkreis Rendsburg-Eckernförde zeigt eine 81-jährige Rentnerin, dass im gesellschaftlichen Jugendwahn häufig das Qualifikationsniveau der betagteren Generationen völlig zu Unrecht unter den Tisch fällt.
Erst rammte sie mit ihrem Auto ein anderes Fahrzeug, dann fuhr sie einfach nach Hause – betrunken. Die ausgerechnet jugendliche Besatzung des zweiten beteiligten Wagens war übrigens nüchtern. Ein Polizeisprecher wird zitiert mit der Feststellung, dass das schon „ungewöhnlich“ sei.
Ungewöhnlich vielleicht, aber durchaus wegweisend – das hohe Aufkommen betrunkener Unfallfahrten, inklusive Fahrerflucht, kann im zunehmend vergreisenden ländlichen Raum schließlich nur gehalten werden, wenn auch die SeniorInnen ihren Beitrag leisten. Na denn man Prost, notfalls auch mit Eierlikör. (dpa/taz)
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