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was fehlt ...... Django Unchained

Eine Woche lang machte die LAPD Jagd auf einen ehemaligen Kollegen, der auf einem blutigen Rachefeldzug gegen die Polizei von Los Angeles unterwegs war...

Es war nicht wie Nachrichtengucken, es war wie James Ellroys Romane „Black Daliah“, „L.A. Confidential“, „The Big Nowhere“ und „White Jazz“ auf einmal lesen: die Verfolgungsjagd der LAPD auf ihren ehemaligen Kollegen Christopher Dorner, die der Nachrichtensender CBS Los Angeles am Dienstag stundelang live zeigte.

Für Europäer zur besten Krimizeit um Mitternacht gesendet, war man live dabei: beim Schusswechsel zwischen Droner und der LAPD, bei der Umzingelung der Hütte in den kalifornischen Hügeln von Big Bear, in der sich der Mann, der angeblich Christopher Dorner war, verschanzt hatte, beim Beschuss der Hütte mit Tränengas und ebenfalls live dabei, wie Sekunden später das ganze Gebäude in Flammen aufging und niederbrannte, ohne dass die Feuerwehr eingriff.

Dorner hatte sich vor seinem Rachefeldzug „Django Unchained“ angesehen und beschlossen, es wie der Filmheld zu machen. Er war 2009 aus der LAPD entlassen worden, weil er eine Kollegin beschuldigt hatte, einem Festgenommenen ins Gesicht getreten zu haben. Doch nicht die Kollegin, sondern er selbst wurde entlassen. Dorner erschoss auf seiner Django-Tour drei Menschen. Und er hat Fans: Stündlich erhält seine Facebookseite mehr Likes. (CBS LA/ Doris Akrap)

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