was fehlt ...: ...deutsche Kinder
Wenn es nach AfD-Chef Bernd Lucke geht, sollen deutsche Akademikerinnen viel mehr Kinder bekommen, berichtet die Rheinische Post. Als Überbrückung für temporäre bevölkerungspolitische Engpässe könnten Zuwanderer einspringen, aber nur solche mit Berufsqualifikationen, damit sie nicht zu Sozialfällen würden. Der sarrazinsche Salonrassismus lässt grüßen.
Die Intelligenzia Deutschlands ist ihm wohl zu sehr mit Karriereplänen beschäftigt, deshalb spricht er sich für mehr Flexibilität im Arbeitsleben aus sowie für Möglichkeit, Babys mit an den Arbeitsplatz bringen zu können. Damit die Muttermaschinen der Nation auch 24/7 funktionieren können.
Ursula von der Leyen gilt ihm mit ihren sieben Kindern als ein großes Vorbild für andere Frauen, weil sie Karriere und Mutterschaft miteinander erfolgreich verbunden hätte. Wer nicht ganz so erfolgreich im Berufsleben reüssiert wie sie, wird aber dennoch Unterstützung finden: Das Bundespräsidialamt belohnt den Eltern eines siebten Kindes mit 500 Euro Prämie und einer Urkunde. Eine Tradition, die schon seit den 20er Jahren und vor allem im Nationalsozialismus gepflegt wurde.
Luckes Einsatz für die deutsche „Mutter-Vater-Kinder-Familie“, erfüllt bestens die Voraussetzungen für ein Revival der deutschen Volksgemeinschaft. Aber auch das kann er bestimmt irgendwie wirtschaftspolitisch verbrämen. (taz/zs)
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