piwik no script img

was bisher geschah . . .

Fritz Kuhn und die anderen Kandidaten für die Parteispitze

Kurz vor dem Parteitag im März 1999 hatte der heimliche Parteichef und Bundesaußenminister, Joschka Fischer, angeregt, die bislang strikte Trennung von Amt und Mandat zu reformieren. Ein durchsetzungsfähiger Parteichef, so Fischer, brauche den Rückhalt eines eigenen Mandats. Auch sei das Reservoir an Spitzenkräften in einer 50.000-Mitglieder-Partei nicht groß genug, um auf Doppelnutzung der Talente zu verzichten: Die Kritik an der Arbeit der Bundesvorstandssprecherinnen Antje Radcke und Gunda Röstel hätte böser nicht sein können. Doch Fischers Vorstoß stieß auf wenig Gegenliebe. Kurz vor der sächsischen Landtagswahl im vergangenen Herbst demontierte Fischer die Spitzenkandidatin Röstel erneut, indem er die grünen Fraktionschefs aus Berlin und Baden-Württemberg, Renate Künast (linker Flügel) und Fritz Kuhn (Realos) als seine Parteichef-Wunschkandidaten bezeichnete. Röstel zog ihre Kandidatur zurück, Radcke (linker Flügel) ist noch im Rennen. Künast und Kuhn wollen nur kandidieren, falls die Trennung von Amt und Mandat aufgehoben wird und sie ihre Landtagsmandate behalten können. Sollte dies nun beschlossen werden, wäre Kuhn bei der Personalwahl im Mai der einzige aussichtsreiche Kandidat der Realos.  FOTO: KARL-BERND KARWASZ

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen