piwik no script img

was bisher geschah

Jürgen Borchert und die Verfassungsbeschwerden

Seit 20 Jahren kämpft Jürgen Borchert gegen die Ausbeutung der Familien durch die Kinderlosen. „Familien haben pro Kopf weniger Einkommen, bekommen weniger Rente, und dafür zahlen ihre Kinder auch noch die Renten der Kinderlosen.“ Der 51-jährige Sozialrichter schreibt Aufsätze, agitiert in Talkshows, berät Politiker und initiiert immer wieder Verfassungsbeschwerden. Heute wird Karlsruhe ihm möglicherweise einen Festtag bereiten. Das Bundesverfassungsgericht muss entscheiden, ob die Ausgestaltung der Pflegeversicherung mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Borchert sieht auch hier eine Misshandlung der Familien durch den Gesetzgeber, unter anderem weil bei der Erhebung der Beiträge das Existenzminimum nicht geschont wird und weil bei der Berechnung der Beitragshöhe Kinderzahl und Erziehungsaufwand keine Rolle spielen. Mit dem Urteil ging das Gericht neun Monate schwanger. Wenn es tatsächlich die Sozialversicherungen so radikal verändert, wie Borchert hofft, dann wird künftig vor allem einer als Experte gefragt sein: Jürgen Borchert selbst. CHR FOTO: DPA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen