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vorlauf lautsprecherJörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Zunächst ins Varieté! Politik ist ja auch Unterhaltung! Bei der Veranstaltung „Hat die Vernunft noch eine Zukunft?“ am Dienstag hat man sich mit der Bar jeder Vernunft nicht nur einen Ort gesucht, an dem Kirmesmusikanten und Trapezkünstlerinnen reichlich schwitzen, sondern an dem sich schon mal restlos fernsehgerechte DiskutantInnen vor das Publikum trauen: unter anderen wird Julius H. Schoeps das Thema altväterlich durchkauen, der oft sehr gute, leider aber sehr eitle Henryk M. Broder wird sich treffsicher geben und Sahra Wagenknecht das Proletariat befreien. Bei der mehrfachen Rollenerfüllung darf als Moderator der kultige Brillenträger Erich Böhme natürlich nicht fehlen (Schaperstraße 24, 20.30 Uhr). Am Freitag gibt es in der Supamolly eine Veranstaltung zum Thema Intersexualität. Zu sehen ist ein Film von Oliver Tolmein, der zeigt, wie drastisch sich eine Medizin, die ganz darwinistisch nur in „männlich“ und „weiblich“ unterscheiden kann, über so genannte „Zwitter“ hermacht und ihnen ein Leben als „Mann“ oder „Frau“ via Geschlechtsoperation zwangsverpasst. Nicht selten wird dabei die Psyche des bereits früh x-fach operierten Kindes so angegriffen, dass am Ende eine langjährige Therapie oder Selbstmord stehen (Jessnerstraße 41, 19 Uhr). Ebenfalls am Freitag wird im Abgeordnetenhaus zu einer Veranstaltung mit folgendem Namen geladen: „Job Aqtiv – aktiv für Jobs? Was bringt das Gesetz für die Berliner Arbeitsmarktpolitik?“ Nicht nur, dass hier die neue Gesetzgebung beweihräuchert werden soll, nein, was der verarschende Titel „Job Aqtiv“ bereits andeutet, vollendet sich in der Wahl der Stunde: die von Sybill Klotz moderierte Runde beginnt so früh morgens, dass ArbeitnehmerInnen und Alleinerziehende in aller Regel nicht kommen können (Niederkirchnerstraße 5, Raum 311, 11 Uhr).

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Bühne

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