vorlauf konzert: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Dem Jahr fallen die Zähne aus und deswegen will’s nur noch milde zubeißen: Weihnachten, schalmeit es lieblich überall. Und alle machen mit. Selbst wenn manche weiter den markigen Mann spielen müssen. Es gibt ja Verpflichtungen. „Knüppel aus’m Sack im Fünferpack“ heißt es am heute im H.O.F. 23 (20 Uhr) in der Langhansstraße. Ein Weihnachts-Punkrock-Special mit The Strikes, Die Anderen, Shearer, Freddys Dinner und Roter Mohn, wobei sich die letzteren die Gassenhauer aus den Zwanzigern und Dreißigern zur sangesfreudigen Brust nehmen. Carisopunk nennen es die vier. Stellt sich gleich mal die Frage, wie wohl so um 2051 herum der Schlachtruf „Anarchy in the U.K.“ musikalisch gebettet werden wird? Gleich noch ein Suchspiel: Welcher Name passt nicht so recht, in folgender Aufzählung? Nena, Jasmin Tabatabei, Ulla Meineke, Cosma Shiva Hagen, Ina Deter, Luci van Org, Ben Becker, Katja Riemann. Aber eigentlich ist’s auch egal, weil die alle und noch weitere mehr am Sonntag im Tempodrom (20 Uhr) für eine gute Sache auf der Bühne stehen. Gerufen hat Nina Hagen, und der Erlös der Weihnachts-Benefiz-Gala soll einem Projekt der afghanischen Frauenrechtsorganisation RAWA zugute kommen. Wer es dann am Montag an diesem heiligen Abend so um 22 Uhr noch nicht zu seiner biologischen Familie geschafft hat, der findet sie auch nimmermehr und kann getrost zur geselligen Weihnachtsrunde in der Volksbühne gehen: hübsche Elektronika hören und beherzt angepackten Rock. Mutter, Barbara Morgenstern und Justus Köhnke warten. Das Sahnehäubchen spielt Crooner Louie Austen. Am Mittwoch schließlich im Schokoladen (21 Uhr) eine Band mit bescheuertem Namen und toller Musik. Desmond Q. Hirnch, entspannt postrockend. Schöne Gitarrenschübe. Sachte Noise-Erinnerungen.
Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt der Kinderhort
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