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vorlauf kinderhort Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Es war bekanntlich nicht alles schlecht im Osten. Jene, die immer wieder gern das Engel-Synonym „geflügelte Jahresendfigur“ bemühen, um diese schrullige Kulturlosigkeit der Bewohner des Arbeiter-und-Bauern-Staates zu illustrieren, können eigentlich nur Westler sein.

Denn nie, niemals ward diese Bezeichnung zu seligen Zeiten des Unrechtsregimes vernommen. Eine Weihnachtsgeschichte für Kinder, die die durchaus vorhandene Coolness sowie den im Volke fest verankerten Gedanken des aktiven Tierschutzes anschaulich illustriert, ist „Die Weihnachtsgans Auguste“ von Friedrich Wolf. Sie handelt von der Familie des Opernsängers Löwenherz, der seiner verwöhnten Bohemien-Familie eine Gans ins Haus bringt, die er für den Abend des 24. Dezembers auch ordentlich gebraten auf dem Tisch erwartet. Das Tier jedoch, zwar bereits gerupft, jedoch noch sehr lebendig, sorgt für handfesten innerfamiliären Streit. Braten oder nicht, lautet die Frage.

Natürlich kann sich jeder denken, wie die Entscheidung ausfällt – dennoch ist es eine Freude, diesen schnatterigen Weihnachtsklassiker erzählt zu bekommen. Am morgigen Sonntag gibt es gleich zwei ortsnahe Möglichkeiten, alles über das anarchische Federvieh im Ringelpullover zu erfahren. Um 11 Uhr lesen Schauspieler des Deutschen Theaters in den Kammerspielen die Geschichte (Schumannstraße 13 a in Mitte, ☎ 28 44 12 25). Und im Hackeschen Hoftheater gibt es eine Inszenierung für Kinder ab vier Jahren zu sehen (11 und 15 Uhr, Rosenthaler Straße 40 in Mitte, ☎ 2 83 25 87). Ganz ostig kann man so den Gute-Weihnachtsstimmung-Plan des Nachwuchses erfüllen (und das Plansoll gleich noch übererfüllen).

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