: von schafen und menschen
Keine Bedenken, solange der Spender anonym bleibt
Mehrere hundert gentechnisch manipulierte Tiere umfasst die Schafherde, die die schottische Firma PPL Therapeutics in ihren neuseeländischen Stallungen stehen hat. Die Tiere sind mit einem menschlichen Gen ausgestattet worden und sollen zur Entwicklung einer Therapie gegen die meist tödlich verlaufende Lungenkrankheit Cystische Fibriose eingesetzt werden. Gewonnen wurde die DNA bereits in den Achtzigerjahren: aus der Blutprobe einer dänischen Frau.
Das Besondere daran sei, so klagt die britische Gruppe „Gene Watch“ PPL an: „Die Frau weiß nichts davon.“ PPL-Manager Ron James bestätigte, dass seine Firma bei der Frau kein Einverständnis für diese Verwendung der DNA eingeholt habe. Aber: „Ich bin sicher, die Frau hätte keine Einwände erhoben, wenn sie gewusst hätte, dass ihre Blutprobe zur Heilung von Patienten mit Cystischer Fibriose verwendet würde.“ Auch das britische Gesundheitsministerium sieht keinen Anlass zum Handeln: Solange die Spender anonym blieben, dürften sich Universitäten und Biotechfirmen bei Blut- und Gewebebanken bedienen.
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