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Archiv-Artikel

verboten

Guten Tag,

meine Damen und Herren!

Mit seiner flammenden und aufrüttelten Berliner Wutrede hat der scheidende Bundespräsident Johannes Rau vorsichtig die Glaubwürdigkeitskrise der Politik angeprangert und dabei auch Entscheidungsträger milde gegeißelt.

Ganz anders als sein Vorgänger Roman „Rucksack“ Herzog hat Johannes Rau damit bei den Angesprochenen einen bleibenden Eindruck hinterlassen und „Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft etwas in das Stammbuch“ geschrieben (Guido Westerwelle, FDP). Bundeskanzler Gerhard Schröder, sichtlich mitgenommen, fühlte sich letztlich aber in seiner Politik bestätigt. Raus Bruder im Geiste, Kardinal Lehmann, tobte und lobte dann, der Bundespräsident habe ein „Zeichen gesetzt“. Nur Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) war mit seinem Urteil zufällig ganz nah dran an der Wahrheit: „So eine Rede hallt nach.“ Genau.

Es war halt so eine Rede.