verboten:
Guten Tag, meine Damen und Herren!
Vor 100.000 Gläubigen hat Papst Johannes Paul II. gestern auf dem Petersplatz in Rom etwas überraschend Herrn Roland Koch selig gesprochen. Er nannte die Entscheidung eine „brutalstmögliche Seligsprechung“. Ziel: klarzumachen, dass dieses Amt jedem offen stehe, ggf. auch dem größten Lügner. Die Ernennung könne natürlich unabhängig von Schwarzgeld, illegalen Transaktionen sowie Fälschen und Manipulieren erfolgen. Der ultrakonservative Koch hatte während seiner Amtszeit als Ministerpräsident von Hessen den Begriff des „ehrlichen Mannes“ völlig neu definiert. Sein Name ist verbunden mit dem von ihm 1999 ausgerufenen Konzil der „rückhaltlosen Aufklärung“. Aus Begeisterung über die Seligsprechung von Koch (*1959) beteiligten sich Millionen Deutscher sofort an einer spontanen Spendenaktion. Der Papst sprach unter anderem auch Manfred Kanther selig und natürlich Helmut Kohl.
verboten meint: Ihrer sei das Himmelreich.
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