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Archiv-Artikel

urdrüs wahre kolumne Warten auf Benedetto

Die beste Bockwurst in meinem niedersächsischen Heimatstädtchen Rinteln gibt es ausgerechnet im örtlichen Textilkaufhaus Bruno Kleine und so war es andererseits nicht weiter verwunderlich, als mir in einem hiesigen Imbissbetrieb jetzt von einem Gast der Kauf eines Sakko angeboten wurde – und zwar gegen ein halbes Hähnchen mit Pommes rotweiß zuzüglich einer Cola. Nun mochte ich den Hungernden nicht darben lassen, mich aber auch nicht mit einer Joppe der Größe 52 belasten, wo doch allenfalls die 60er passen würde und so bot ich stattdessen eine Schenkung des gewünschten Menüs an. Was der Anbieter nunmehr konsequent zurückwies: „Dann kann ich ja auch gleich betteln gehen!“ Überzogene Ehrpusseligkeit kann auch zum Problem werden …

Ausgerechnet Hamburger Jungs haben angesichts des bevorstehenden Papstbesuches in Deutschland das erste „Papstquartett“ der Weltgeschichte entwickelt, mit 32 großen Pontifexen inclusive biografisch-historischer Informationen. Nicht auszudenken, wenn ich dieses Spiel schon im vergangenen Jahr anlässlich meiner Wallfahrt zum katholischen Weltjugendtag gehabt hätte, wo ich auf dem Marienfeld mit lauter südamerikanischen Sambaköniginnen um mich herum im Schlamm den Benedetto getanzt habe: Vermutlich würden wir da jetzt noch Karten kloppen, denn bestimmt gibt jede Spielrunde einen schlichten Sündenerlass her. Wer Näheres zu diesem gebenedeiten Spiel erfahren möchte: www.kultquartett.de.

Noch gibt es den Bremer Lottoblock mit den hoch bezahlten Freibiergesichtern aus der ortsüblichen Personalkungelei und da müsste es doch möglich sein, dass diese sich für ihre Jobs mal ein bisschen nützlich machen, indem sie die nächsten zwei Wochen mal keinen Jackpot für den Sechser mit Sonderzahl rausrücken, den Batzen so auf 25 Millionen Euro anschwellen lassen und damit das verfassungswidrige Haushaltsloch in besagter Höhe stopfen. Natürlich muss der Senat dem nachhelfenden Glück auch eine Chance lassen – und so fordere ich die Wirtschaftsförderung auf, wenigstens für die Ziehung am 17. September einen Lottoschein auf den Namen „Wilhelm Kaisen“ auszufüllen. Eine Chance zur Konsolidierung der Gemeindekasse, die zumindest realistischer ist als jede andere!

Eine es wohl meinende Leserin ausgerechnet aus Lauenbrück hat mir zwecks weiterer Genesung ein Tütchen Himalayasalz zukommen lassen, das ich als eingeschworener Gegner solcher Quacksalberei unmittelbar in die Kloschüssel entsorgt habe. Vielleicht trägt es ja so zur Heilung dieser Erde bei – und beim nächsten Mal bitte lieber „Die Himmlischen“ von der Confisserie Leysiefer oder eine Flasche Bier …

Einen erschröcklichen Bart soll unser Bremer Mitbürger Murat Kurnaz in seiner Gefangenschaft entwickelt haben, was aber wohl im Herkunftsland von Karl Marx, Wolfgang Thierse und Kurt Beck nicht sonderlich stören sollte und von seinem Anwalt ausdrücklich als „Sinnbild der Würde“ im würdelosen Guantánamo gewürdigt wird. Möge das Haar weiterhin sprießen, bis dass im Weißen Haus die Teppiche von den Motten zerfressen sind, wünscht ULRICH „Dylan“ REINEKING