urdrüs wahre Kolumne: Für den Fitness-Guru ein echter Renner
Betrug. Was sonst?
Joggen um den Werdersee mit dem Großen Joschka und dabei aus Sicherheitsgründen nicht mal den Achselschweiß des Sportkameraden schnuppern dürfen: Einmal mehr stehen die Bremer Grünen mit diesem Wahlkampf-Hit in der Tradition des ruhmreichen KBW, in dessen Reihen ja auch niemand gewagt hätte,beim volkstümlichen Strom-Schwimmen am Vorsitzenden Mao vorbeizuziehen. Schließlich war der Sieg in der guten alten BeiJing-Rundschau schon vorher verkündet worden.
Dank BILD-Reporter Holger Blöhte wissen wir immerhin, was der Fischer Josef einem vereinzelten Demonstranten auf dessen Zuruf „Raus aus Afghanistan“ entgegnete: „Verschwinde erstmal vom Rasen!“ Außen Minister, innen Arschloch, mit Verlaub. Und nach den Wahlen vermutlich Hauptkonkurrent für Fitness-Guru Strunz: ein echter Renner!
Immer fetter werden die Schweine, immer dreister die Werbekampagnen in den Regalen mit Gratispostkarten in den Szenekneipen. Auf einer Karte posiert dort ein Wäsche-Model mit dem Namen Monice und dem Schnack „diese Frau bekommen Sie 300 x. Für 149 Euro.“ Solche Witzischkeit aber verlangt nach Grenzen – wer gerade ein paar Killerviren übrig hat, kann die ja mal unter www.photosandfree.de auf die Absender dieser Botschaft ansetzen. Weiß leider selber nicht, wie man sowas macht ...
Die Miles & More-Freunde aller Fraktionen geben sich derzeit zerknirscht über ihre Fehler und räumen nur allzu gern ein, dass sie in ihrer Naivität das schwierige Regelwerk nicht recht durchschaut hätten. In dankenswerter Offenheit legte immerhin der Delmenhorster SPD-Parlamentarier Holger Ortel als Nicht-Meilensammler dar, wie das ach so komplizierte Verfahren läuft: „Wer fliegt, füllt ein Formular aus und unterschreibt, dass er die Bonusmeilen an den Bundestag weiter gibt.“ Diesen Vorgang nicht zu verstehen, wertet der brave Sozi dann auch konsequent als „klaren Betrug“. Was sonst?
Es braucht überhaupt keine Pisa-Studie mehr, um darzulegen, wie sehr das lyrische Volksvermögen in Bremen dem der Niedersachsen unterlegen ist. Reicht es bei den Hanseaten gerade mal zu Zweizeilern im Kleinanzeigenteil des Weserkuriers vom Schlage „Zigarre, Pfeife nicht viel kostet im Tabakzentrum Bremen Ost“, reimt der Oldenburger tagtäglich spaltenlang in der Nordwest-Zeitung auf diesem Level: „Wir Tanten geben bekannt/ die 29 ist verbannt/ zu Bianca laufen wir, um zu schauen/ gibt es auch genügend Bier. Am Samstag werden wir/ es schon sehen und Du putzen/ kannst die Klinken blitzeblank.“ Solange dieses schlimme kulturelle Ungleichgewicht nicht durch den Einsatz freigestellter Lehrer für entsprechende Kursangebote aufgehoben wird, muss mit dem baldigem Wechsel von Bildungssenator Willi Lemke zum HSV auch ohne Ablösesumme gerechnet werden.
Am Montag werde ich mich einer kieferchirurgischen Behandlung in Vollnarkose unterziehen und bitte Gesundbeter, weiße Hexen und andere, ab 14 Uhr wohlmeinend an mich zu denken und hilfreiche Rituale zu leisten für
Ulrich „Bangbüx“ Reineking
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