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Das klingt nach schlechten Nachrichten für die Veranstalter der Golden-Globe-Verleihung: Die für Trophäen nominierten Schauspieler wollen die Film-Gala boykottieren, und zwar aus Solidarität mit den seit Monaten streikenden Drehbuchautoren. Dies gab die Schauspielergewerkschaft SAG in Los Angeles bekannt. Der SAG-Vorsitzende Alan Rosenberg sprach von einer „einstimmigen Übereinkunft“, dass die über 70 nominierten Schauspieler an der Preisvergabe am 13. Januar nicht teilnehmen wollten. Dazu zählen unter anderem Cate Blanchett, Daniel Day-Lewis, Angelina Jolie, Denzel Washington, Johnny Depp und George Clooney. Und all das, obwohl die Globe-Veranstalter erst kürzlich bei der Autorengewerkschaft (WGA) beantragt hatten, die im Fernsehen übertragene Preisvergabe von dem Streik auszunehmen. Doch weit gefehlt. Die WGA lehnte ab und mehr noch: Sie wollte am Veranstaltungsort gar Streikposten aufstellen, hieß es. Die Drehbuchautoren wollen mit dem Arbeitskampf eine bessere Bezahlung für die Wiederverwertung ihrer Arbeiten im Internet und auf DVD durchsetzen. Anfang Dezember waren ihre Verhandlungen mit den Film- und Fernsehstudios ergebnislos abgebrochen worden. Ein neuer Gesprächstermin ist nicht in Sicht.
Das Deutsche Literaturarchiv aus Marbach am Neckar freut sich mächtig über einen Neuerwerb: die Tagebücher des Schriftstellers Peter Handke nämlich. Die Bücher begleiteten den bei Paris lebenden Dramatiker zwischen 1975 und 1990 bei seinen Reisen durch die Welt. Sie hätten Handke als literarisches Tagebuch gedient und seien als Gattung zwischen literarischem Werk und biografischer Reflexion zu begreifen, so das Archiv. Und überhaupt: Es handele sich um einen „gewaltigen Werkblock von großer Schönheit und enormem poetischen Reichtum“. Denn in die Bücher habe Handke nicht nur geschrieben, sondern auch gezeichnet. Vogelfedern, Pflanzenblätter und Briefmarken legte er ebenfalls hinein. Es sei Handkes Wunsch, dass seine insgesamt 66 Notizbücher in Marbach der Forschung zur Verfügung gestellt werden.
Vor der Berliner Philharmonie wird ab dem 18. Januar das „Denkmal der grauen Busse“ zu sehen sein. Es soll an die Ermordung von psychisch Kranken und Behinderten in der NS-Zeit erinnern. Für das Denkmal wurde eine Nachbildung jener Busse in Beton gegossen, mit denen die Menschen aus Pflegeheimen in Vernichtungsorte gebracht wurden. Dem sogenannten Euthanasie-Programm der Nationalsozialisten fielen während des Zweiten Weltkrieges etwa 200.000 Menschen zum Opfer.