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Archiv-Artikel

unterm strich

Daniel Barenboim hat am Samstag die palästinensische Ehrenstaatsbürgerschaft erhalten. Mustafa Barghuti, palästinensischer Parlamentarier, betonte, damit sei Barenboims Einsatz für das palästinensische Volk und für Frieden zwischen Israelis und Palästinensern gewürdigt worden. Der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper sei jetzt wohl der einzige Mensch auf der Welt, der gleichzeitig einen israelischen und einen palästinensischen Pass habe. Barenboim sagte zu der Ehrung, er habe sie akzeptiert, weil er davon überzeugt sei, dass die Schicksale des israelischen und des palästinensischen Volkes eng miteinander verbunden seien. Barenboim hatte am Samstagabend in Ramallah ein Klavierkonzert mit Beethoven-Sonaten gegeben. Er spielte dabei auf einem neuen Flügel, den eine inzwischen gestorbene Berlinerin ausdrücklich für seine Konzerte in Ramallah gespendet hatte. Israel warf er vor, sich seit Beginn der Besatzung nicht um eine Verbesserung der Lebensqualität der Palästinenser bemüht zu haben. Deshalb sei für ihn so wichtig, für das palästinensische Volk zu spielen. Barenboim warnte außerdem vor einem Scheitern der aktuellen Nahost-Friedensgespräche.

Der diesjährige Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an den in Berlin lebenden Autor Ulf Stolterfoht für sein Werk „holzrauch über heslach“. Wie der Südwestrundfunk (SWR) am Samstag mitteilte, würdigte die Jury das Langgedicht des 44-jährigen gebürtigen Stuttgarters als „herausragende Neuerscheinung des Jahres 2007“ – eine verwegene Sprachgestalt aus experimenteller Poesie und Erlebnissplittern einer Jugend in den 70ern. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 3. April 2008 – dem Geburtstag des Namensgebers Peter Huchel (1903–1981) – verliehen.