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Archiv-Artikel

unterm strich

Und weiter geht’s mit Film: Auch das flaue Kinojahr 2007 hat die Feierlaune der Branche beim 35. Deutschen Filmball am Samstag in München nicht gemindert. Rund 1.000 Gäste aus Film, Wirtschaft und Politik tanzten bis zum frühen Morgen im Bayerischen Hof. Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) wirkte nervös, als er das gesellschaftliche Großereignis erstmals als Schirmherr eröffnete. Er werde alle Anstrengungen unternehmen, damit München „das Mekka des deutschen Films“ bleibe, versprach er in seiner Rede. Später führte er dann Ornella Muti auf die Tanzfläche.

Der Liebling des Abends war Til Schweiger, der mit seinem Film „Keinohrhasen“ rund einen Monat nach Start mehr als 3 Millionen Zuschauer ins Kino lockte. Der Filmtheaterverband verlieh ihm deshalb am Samstag die Goldene Leinwand. „Die 4 Millionen schaffen wir hundertprozentig, aber wahrscheinlich werden es mehr“, zeigte sich Schweiger siegessicher.

Währenddessen wurde in Saarbrücken, anders als für Hollywood zu befürchten, wo die Oscar-Verleihung am 24. Februar nach wie vor in den Sternen steht, der 29. Max Ophüls Preis vergeben: Großer Sieger ist der Regisseur André Erkau, der ihn für seinen Film „Selbstgespräche“ bekam. Erkau verfolge in seinem Film mit zärtlicher Ironie gescheiterte Existenzen, die sich nicht unterkriegen lassen wollen, lobte Jury Mitglied Senta Berger. In dem Ensemble-Film – unter anderem mit Maximilian Brückner und August Zirner – werde ein Callcenter zum Mikrokosmos der Gesellschaft, deren Sprachlosigkeit im Zeitalter der totalen Vernetzung immer offenkundiger werde. Der Film bekam zudem den Filmmusikpreis.

Bester Nachwuchsschauspieler ist der 28-jährige Jörg Pohl, der für seine Leistung in dem Film „Nichts geht mehr“ ausgezeichnet wurde. Beste Nachwuchsschauspielerin ist Alice Dwyer. Die 19-Jährige wurde für ihre Rollen in „Höhere Gewalt“ von und als Sik in „Die Tränen meiner Mutter“ ausgezeichnet.