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Die frühere Kulturstaatsministerin Christina Weiss übernimmt heute den Vorsitz des Vereins der Freunde der Nationalgalerie in Berlin und löst damit Peter Raue ab. Raue leitete den Verein seit 1977. Mit mehr als 1.000 Mitgliedern unterstützen die Freunde der Nationalgalerie Bildankäufe und finanzieren Ausstellungsprojekte wie die MoMA-Schau „Die schönsten Franzosen“. Weiss war zehn Jahre lang Kultursenatorin in Hamburg und von 2002 bis 2005 Kulturstaatsministerin. Der Verein plant 2008 das Festivalprojekt „Kult des Künstlers“ in allen Häusern der Nationalgalerie mit einer Retrospektive zu Joseph Beuys und einer Installation von Jeff Koons.
Der Journalist Günter Wallraff hält an seinem Plan fest, auf einem Moscheegelände in Deutschland aus Salman Rushdies islamkritischem Roman „Die satanischen Verse“ zu lesen. „Die Rushdie-Lesung wird stattfinden, aber nicht in Köln, sondern anderswo“, sagte Wallraff beim Literaturfest Lit.Cologne. Die Lesung sei aber nicht in einem Gebetsraum, sondern in einer Begegnungsstätte geplant. Im vergangenen Jahr hatte die türkischislamische Organisation Ditib die Lesung in einer Kölner Moschee abgelehnt. Wegen des Romans hatte der iranische Ajatollah Chomeini 1989 gegen den britischen Autor Rushdie wegen vermeintlicher „Verunglimpfung des Islams“ eine sogenannte Fatwa ausgesprochen, in der zur Ermordung Rushdies aufgerufen wird. Wallraff verteidigte die Aktion als „positive Provokation“. Es gebe keinen Grund, von der Lesung abzulassen und zu „kuschen“. Wenn es auf dem Gelände einer Moschee gelinge, aus „Die Satanischen Verse“ zu lesen, sei das ein symbolischer Schlüssel für die Öffnung des Islams.