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Archiv-Artikel

unterm strich

Hugo Claus, der wohl bedeutendste zeitgenössische Autor Belgiens, ist am Mittwoch in Antwerpen gestorben. Seine Auftritte fesselten noch immer das Publikum, auch wenn er schon weit über 70 war.

Als 18-Jähriger debütierte Claus 1947 mit einem Band experimenteller Poesie. Schon sein erster Roman „De Metsiers“ („Die Metsiers“, 1951) wurde ein Erfolg. 150 Einzelveröffentlichungen folgten – Gedichtbände, Novellen, Romane und Theaterstücke – mit Übersetzungen in rund 20 Sprachen. Als Höhepunkte seiner Prosa werden „De verwondering“ („Die Verwunderung“, 1962) und „De geruchten“ („Das Stillschweigen“, 1996) genannt.

In beiden Büchern beschreibt Claus die Nachwirkungen des Zweiten Weltkrieges. Dieses Thema bestimmt auch sein Hauptwerk, den großen und sehr lesenswerten Roman „Het verdriet van Belgie“ („Der Kummer von Flandern“, 1983). Wie die flämischen Meister in der bildenden Kunst schildert Claus auf 774 Seiten ein atmosphärisch dichtes Sittenbild der Kriegs- und Nachkriegszeit im nördlichen Teil Belgiens.

Der Tod von Hugo Claus wirft auch ein Schlaglicht auf die Sterbehilfe in Belgien: Der weltberühmte Autor war am Mittwoch auf eigenen Wunsch aus dem Leben geschieden. Das ist in Belgien seit dem Jahr 2002 mit medizinischer Hilfe legal möglich. Ein Jahr zuvor hatten die Niederlande als erstes Land der Welt die Sterbehilfe erlaubt. „Hugo Claus litt an der Alzheimer-Krankheit“, hatte seine Witwe Veerle Claus-De Wit am Mittwoch nach dem Tod des 78-Jährigen mitgeteilt. „Er hat selbst den Augenblick seines Todes bestimmt und hatte um Sterbehilfe gebeten“, fügte sie in ihrer Mitteilung nach Angaben der Zeitung De Standaard eindeutig hinzu.

Tobias Wellemeyer soll von 2009 an die Intendanz des Potsdamer Hans Otto Theaters (HOT) übernehmen. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs kündigte am Donnerstag an, dass er „in den nächsten Tagen“ Vertragsgespräche mit Wellemeyer aufnehmen werde. Eine Findungskommission hatte sich am Mittwochabend auf den Generalintendanten des Theaters Magdeburg als Nachfolger von Uwe Eric Laufenberg geeinigt.