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Archiv-Artikel

unterm strich

Karl Marx hat heute einen starken Tag, nicht nur auf den Kulturseiten der taz: Zum 190. Geburtstag des Philosophen und Ökonomen sind am Montag in Trier drei lebensgroße Marx-Skulpturen des Bildhauers Klaus Kammerichs enthüllt worden. Die rund 1,80 Meter großen „Marx Brothers“ aus massivem Beton stehen im Garten des Museums Karl-Marx-Haus, in dem der großer Denker am 5. Mai 1818 geboren wurde. Die je sechs Zentner schweren „Marx-Brüder“ mit Rauschebart, Gehrock und Zigarre ermöglichten „eine Begegnung auf Augenhöhe“, sagte der Bildhauer. Die Figuren sind in Ecken aufgestellt und sollen unter dem Motto „ein Gespenst geht um“ Besucher bei ihrem Gang durch das Museum „überraschen und ein bisschen erschrecken“.

Eine große Freundin des realistischen Abbilds, aber auch des Erschreckens des Publikums war Madame Marie Tussaud. Die Namensgeberin des Wachsfigurenkabinetts wurde schon während der Französischen Revolution zur Berühmtheit, weil sie abgeschlagene Köpfe als Modelle für Figuren verwendete. Im Juli soll in Berlin die achte Niederlassung ihres Wachsfigurenkabinetts eröffnet werden. Das jüngste Modell für die deutsche Schau: der Münchner Comedian und Regisseur Michael „Bully“ Herbig. Ende April stand er Modell für seine Nachbildung. Bei dem sogenannten Sitting wurden in zwei Stunden über 500 Abmessungen an dem Schauspieler und Filmemacher vorgenommen. Ein vierköpfiges Expertenteam reiste extra aus London an. Damit Bully seinem Doppelgänger aus Wachs auch „zum Verwechseln“ ähnlich sieht, wurde besonderen Wert auf die Auswahl der Augenfarbe und -form gelegt. Die Augen nämlich seien das Entscheidende, um eine Wachsfigur „zum Leben zu erwecken“.