unterm strich :
Die gute Nachricht zuerst: Die Oscar-Verleihung soll wie geplant am 23. März stattfinden – komme, was wolle. Das hat die Academy of Motion Pictures bekannt gegeben, die für die Ausrichtung der prestigeträchtigen Zeremonie verantwortlich zeichnet. Zwar ist man sich der Gefahr bewusst, dass der Termin just mit einer US-Invasion im Irak zusammenfallen könnte. Doch die Veranstalter zeigen sich vorsichtig optimistisch: Das Einzige, wovor sie sich fürchten, ist, dass allzu viele Schauspieler den Anlass nützen könnten, um Antikriegs-Statements loszuwerden. Das könnte Werbekunden vergrätzen, die sich bereits die Sendeplätze für ihre Reklamespots gesichert haben. Rund 78,3 Millionen Dollar an Werbeeinnahmen erwartet der US-Sender ABC, der die Oscar-Show am 23. März ausstrahlen wird. Bislang ist die Oscar-Zeremonie nur wenige Male verschoben worden – zuletzt 1981, nach dem Attentat auf den damaligen Präsidenten Ronald Reagan. Während des gesamten Zweiten Weltkriegs dagegen fand sie stets zum vorgesehenen Zeitpunkt statt. Aber damals wurde sie auch noch nicht im Fernsehen übertragen.
Die indische Beststeller-Autorin Arundhati Roy („Der Gott der kleinen Dinge“) hat Journalisten dazu aufgefordert, sich als Friedenskorrespondenten zu verstehen. Dies sei besser, als mit Kriegsthemen in die Schlacht um Schlagzeilen zu ziehen. „Wir müssen unser Entsetzen vor dem Sachlich-Nüchternen verlieren und über die endlose Krise der Normalität berichten“, forderte Roy bei einem Medienseminar in Neu-Delhi, wie die indische Zeitung Asian Age berichtete. „Dies ist eine Ära der bezahlten Nachrichten“, sagte Roy: Die Medien würden von den Reichen benutzt, während die Armen sich vergeblich abmühten. „Wenn eine Medienorganisation sehr schrill über etwas berichtet, dann sollte man der Spur des Geldes folgen“, sagte sie. Wem eine Organisation gehöre, woher ihr Geld komme und welche Geschäftsinteressen sie habe, sei oft ausschlaggebend für die Themen, die sie verfolge.
Der Architekt Daniel Libeskind wird nach eigener Einschätzung nicht alle Gebäude seines Ground-Zero-Entwurfs selber bauen dürfen. Das gab er in einem Interview mit der Welt zu verstehen. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich, sich mit dem Pächter von Ground Zero, Larry Silverstein, einigen zu können. Demnächst will Libeskind, der bislang ein Büro in Berlin sein Eigen nannte, nach New York umziehen. Über sein künftiges Büro in Manhattan hegt er schon klare Vorstellungen: „Es muss ein Standort direkt an Ground Zero sein, mit Blick auf die Baustelle.“