unterm strich :
Die Köpfe in der Musikindustrie rollen und rollen und rollen, und es ist noch lange kein Ende abzusehen. Warum es neben den von uns pflichtschuldig pünktlich vermeldeten Thomas Stein und Tim Renner auch Antonio L. A. Reid getroffen hat, bleibt auch zwei Wochen nach seiner Demission einigermaßen rätselhaft. Galt Reid doch als einer der erfolgreichsten hitmen der amerikanischen Musikindustrie und verantwortlich für den Erfolg von Pink, Avril Lavigne und Dido. Auch das Outkast-Album erschien bei seinem Label Arista. Nun vermeldet die New York Times, Arista habe trotz dieser Erfolge 2003 rund 200 Millionen Dollar Verlust gemacht. Für den Fall, dass Sony und Bertelsmann tatsächlich ihre Musiksparten zusammenlegen sollten, wird damit gerechnet, dass die zur BMG gehörige Arista zugemacht werden dürfte. Eigenartig, wie ein erfolgreiches Unternehmen es schaffen konnte, trotz guter Verkäufe so hohe Verluste anzuhäufen. Irgendetwas scheint da mit den Businessmodellen nicht zu stimmen. Abwarten, ob L. A. Reid – der zweifellos zu jenen Spinnern gehört, denen wir am Freitag prognostizierten, dass ihnen die Zukunft der Musikindustrie gehöre – nun tatsächlich auf einer neuen Position noch einmal Wirksamkeit entfaltet. Eins ist aber klar: Reids Abgang signalisiert den Managern der Musikindustrie: Niemand ist mehr sicher. Nicht mal ein hitmaker.