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Archiv-Artikel

unterm strich

Der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg ist am Samstag zum Präsidenten der Berliner Akademie der Künste gewählt worden. Er ist Nachfolger des ungarischen Autors György Konrád, der seit 1997 im Amt war und nicht mehr kandidierte. Muschg, einer der bekanntesten Schweizer Gegenwartsautoren, gilt nach dem Tod von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt als schärfster Kritiker Schweizer Überheblichkeit und Eigenbrötelei und der Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs. Vor Journalisten kündigte er an, den Beratungsauftrag der Akademie wieder zu beleben. „Wir müssen konfliktbereit sein, ohne Provokation geht gar nichts“, sagte er.

70 Jahre nach der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten haben Schriftsteller, Künstler und Politiker am Samstag in Berlin mit Lesungen und Diskussionen an das Geschehen erinnert. Mehrere tausend Menschen besuchten die Gedenk-Meile zwischen Bebelplatz und Brandenburger Tor. Bis zum Abend lasen zahlreiche Prominente auf dem Bebelplatz vor. Am Abend des 10. Mai 1933 wurden in fast allen deutschen Universitätsstädten unter Rufen wie „Wider den undeutschen Geist!“ Bücher ins Feuer geworfen. Darunter waren Werke von Autoren wie Heinrich Mann, Alfred Döblin, Karl Marx, Arthur Schnitzler und Bert Brecht.