piwik no script img

Archiv-Artikel

unterm strich

Der neue Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Klaus Zehelein, hat das Modell zur Reform der drei Berliner Opern scharf kritisiert. Im Magazin Focus warnte er vor systematischer „Querfinanzierung“. „Mit der Stiftung wird es schwierig. Wenn in dem geplanten Verbund eines der drei Häuser hinkt, müssen es die anderen mitschleppen“, sagte Zehelein.

Kultursenator Thomas Flierl (PDS) will die drei Berliner Opernhäuser in einer gemeinsamen Stiftung zusammenführen. Dazu wird jedoch eine Anschubfinanzierung des Bundes benötigt. Die wurde von Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) zwar zugesagt. In den Haushaltsentscheidungen bis zur Sommerpause wurde sie aber noch nicht berücksichtigt. Weiss hatte betont, dass sie erst nach den Haushaltsberatungen des Bundeskabinetts Anfang Juli in der Lage sei, sich zu den konkreten Berlin-Hilfen verbindlich zu äußern.

Die NRW-Intendantenkonferenz hat vor weiteren Kürzungen bei den Stadt- und Landesbühnen gewarnt. „Fast alle Theater in Nordrhein-Westfalen sind von den kommunalen Kürzungen betroffen. Das sind durchschnittlich 20 Prozent der Betriebskostenzuschüsse“, erklärte Jens Pesel, der Vorsitzende der NRW-Intendantenkonferenz, am Samstag zum Auftakt des NRW-Theatertreffens in Aachen. Diese Sparmaßnahmen wirkten sich unterschiedlich auf die 25 Landesbühnen aus und würden sich jeweils zwischen 100.000 und 260.000 Euro bewegen.

„Dem Theater Dortmund wurden 220.000 Euro gekürzt, dem Theater Aachen 103.000 Euro, die Bühnen in Krefeld und Mönchengladbach sind jeweils mit etwa 147.000 Euro betroffen“, sagte Pesel. Zu Beginn des Jahres mussten die 25 Landesbühnen bereits Kürzungen von insgesamt 3,5 Millionen Euro in Kauf nehmen. „Es geht um den Bestand der Theaterstruktur“, sagte Jens Pesel. Er befürchtet, dass das Land die Betriebskostenzuschüsse noch weiter zurückfahren oder ganz streichen möchte.

Der Wuppertaler Choreografin Pina Bausch ist der Ritterorden der französischen Ehrenlegion zuerkannt worden. Der Kulturminister Jean-Jacques Aillagon werde der Leiterin des Tanztheaters Wuppertal die Auszeichnung am Montag überreichen, hieß es nach Angaben des Ministeriums von Samstag in Paris. Die 62 Jahre alte Choreografin gastiert mit ihrem Ensemble noch bis zum 29. Juni am Théâtre de la Ville in Paris, wo sie „Für die Kinder von gestern, heute und morgen“ zeigt. Bausch hat 1997 für das Ballett der Oper Paris ihre Version des „Sacre du printemps“ von Strawinsky entworfen.