unterm strich :
Die Redekunst des neuen US-Präsidenten Barack Obama wird von führenden europäischen Theatern auf die Bühne gebracht. Wie das schwedische Nationaltheater Dramaten in Stockholm mitteilte, hat Ex-Intendant Staffan Valdemar Holm elf Theater, darunter das Deutsche Theater Berlin, das Thalia Theater Hamburg und das Schauspiel Frankfurt, zu einer gemeinsamen Bearbeitung von Obamas Siegesrede nach den Präsidentschaftswahlen vom November eingeladen. Premiere soll im Juni zum Abschluss des Ingmar-Bergman-Festivals sein. Holm sagte, die Aufführung solle untersuchen, „welches Geheimnis hinter Obamas einnehmender Rhetorik steckt und welche Tricks er anwendet, um die Welt zu überzeugen“.
Der Berliner Schriftsteller Martin Kluger hat am Montag den mit 20.000 Euro dotierten Bremer Literaturpreis 2009 erhalten. Der Autor wurde für seinen Roman „Der Vogel, der spazieren ging“ (2008) geehrt. Die Familiengeschichte sei eine „ebenso turbulente wie schwarze Komödie, in der literarisches Formbewusstsein und erzählerischer Einfallsreichtum die Gespenster der Vergangenheit darstellen und zugleich in Schach halten“, hieß es zur Begründung.
Der Historiker Helmut Hirsch ist tot. Wie das deutsche PEN-Zentrum gestern mitteilte, starb er bereits am Mittwoch im Alter von 102 Jahren. Hirsch emigrierte als Jude während des Nationalsozialismus in die USA. Dort war er Hochschullehrer, bis er 1957 nach Deutschland zurückkehrte. Hirsch verfasste zahlreiche Biografien über Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung wie Rosa Luxemburg und August Bebel. Er habe gezeigt, „dass historische Wahrhaftigkeit und wissenschaftliche Akribie durchaus mit politischem Engagement zusammengehen können“, sagte PEN-Chef Johano Strasser.