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Archiv-Artikel

unterm strich

Alle zwei Jahre verleiht der „Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute“ (Aski) eine Ehrung an einen Mäzen – undotiert, versteht sich, schließlich sind die Mäzene die Leute, die Geld haben und es der Kultur zugute kommen lassen. Dieses Jahr geht die Maecenas-Ehrung an das Berliner Ehepaar Günter und Waldtraut Braun: Deren Namen kennen vor allem Maler und Bildhauer aus Berlin, denen die beiden bei der Produktion von Katalogen finanziell unter die Arme gegriffen haben. Außerdem haben sie dem Kunsthistorischen Institut der FU die Einrichtung einer Gastprofessur für osteuropäische Wissenschaftler ermöglicht. Solche Form des Mäzenatentums ist tatsächlich mehr Förderung denn Selbstbespiegelung.

Eher nach geschicktem Marketing klingt dagegen die Einrichtung eines Schauspielpreises, den Mario Adorf ins Leben gerufen hat. „Der Gläserne Drache“ wird kommenden Sonntag bei den Wormser Nibelungen- Festspielen erstmals vergeben, an einen noch nicht genannten Darsteller der Produktion, in der Adorf letztes Jahr noch selbst den Hagen spielte. So erzeugt man Spannung.

Aufschwung und Abschwung der Filmwirtschaft: Während die Filmförderungsanstalt voller Freude mitteilen konnte, dass sich der deutsche Film dank des Kassenschlagers „Good Bye, Lenin“ im Aufwind befindet – immerhin ist sein Marktanteil von 13,1 auf 16,1 Prozent gestiegen –, geht in Berlin das Sterben der kleinen Kinos weiter. Am Kurfürstendamm und in seinen Nebenstraßen schließen die kleinen Häuser mit langer Kinotradition. Nach Leinwänden gezählt, nimmt die Zahl der Abspielorte zwar nicht ab, wohl aber was die Vielfalt der Programmstrukturen betrifft.