unterm strich :
Der Film „Welcome“, der von illegalen Einwanderern handelt, hat in Frankreich eine politische Kontroverse ausgelöst. Regisseur Philippe Lioret hatte die Verfolgungsmethoden der französischen Polizei mit der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg verglichen. „Ich habe den Eindruck, dass man sich im Jahre 1943 befindet und einen Juden im Keller versteckt hat“, so Lioret, der hofft, dass sein Film zur Abschaffung eines Gesetzes aus dem Jahre 1945 führt, das Hilfe für Illegale mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft. Der Minister für Einwanderung und nationale Identität, Eric Besson, erklärte, die Gleichsetzung der französischen Polizei mit der Polizei von Vichy sei unerträglich.
Schlechte Aussichten für den Heinrich-Böll-Nachlass: Die beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs verschüttete Hinterlassenschaft des Nobelpreisträgers ist nach Ansicht des Deutschen Literaturarchivs in Marbach nicht ersetzbar. In Marbach würden nur wenige Originalmanuskripte Bölls, so der Leiter der Handschriftenabteilung, Ulrich von Bülow, existieren. Sollten die Unterlagen verloren sein, werde das die Literaturforschung in Deutschland stark behindern. Doch große Hoffnungen, dass aus dem Kölner Trümmerhaufen noch etwas zu retten sei, hat Bülow nicht: Das Papier, auf dem Böll gearbeitet habe, sei „sehr fragil“. Selbst mittelalterliche Schriften seien oft strapazierfähiger.