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Das war ja klar: Kaum ist der neue Kinofilm „Luther“ angelaufen, schon gibt es Kritik an seiner Geschichsdarstellung: So hat sich auch der Heidelberger Kirchenhistoriker Gottfried Seebaß den Film angesehen und bemängelt nun, wichtige Szenen würden unhistorisch dargestellt. Die Darstellung des Reformators als verzweifelter Mann vor dem Wormser Reichstag 1521 etwa werde der Wirklichkeit „wenig gerecht“, sagte der Zweite Vorsitzende des Vereins für Reformationsgeschichte. Denn Martin Luther sei von den Juristen des Kurfürsten Friedrich des Weisen beraten worden, bevor er vor Kaiser Karl V. den Widerruf seiner Thesen verweigerte. Auch die durch die Reformation ausgelösten Unruhen in Wittenberg 1521 seien zu gewalttätig dargestellt. Luther habe sich früh gegen Aufruhr ausgesprochen. Schließlich gebe der Film ein Klischee wieder, wenn Luther sich in Vorlesungen über die Papstkirche lustig mache. In den Aufzeichnungen von Schülern seien keine Hinweise auf Spott gefunden worden: Tatsächlich habe Luther unter seiner Kirchenkritik gelitten, so Seebaß.
Dafür war Steven Spielberg mit „Indiana Jones“ doch verdammt nahe an der Realität: Jedenfalls wenn man die Meldung beachtet, wonach US-Archäologen kürzlich in einer spektakulären Aktion einen wertvollen Maya-Altar in Guatemala aus den Händen von Grabräubern gerettet haben. An der filmreifen Rettung waren unter anderen der guatemaltekische Geheimdienst und Dorfbewohner beteiligt. Der Altar, der aus dem Jahr 796 stammt, wurde 2001 bei Ausgrabungen in der Nähe der Stadt Cancuen im guatemaltekischen Regenwald gefunden.
Grabräuber hatten den 300 Kilo schweren Kunstschatz jedoch später gestohlen und im Urwald vergraben. Während der Suche nach dem guten Stück waren die Archäologen in Schießereien mit den Grabräubern geraten. Gemeinsam mit den Archäologen spürte der guatemaltekische Geheimdienst das Camp der Grabräuber auf und konnte den Anführer festnehmen. Wenig später wurde der Altar bei einem Händler sichergestellt. Er könnte neue Erkenntnisse über den Zusammenbruch der Maya-Kultur bringen, hoffen die Wissenschaftler.