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Archiv-Artikel

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Berührende Geschichten: „Der Film Osteuropas ist authentischer und weniger artifiziell als das Kino Westeuropas und berührt mit sensiblen Alltagsgeschichten sein Publikum tiefer“, sagt Roland Rust, Direktor des gerade zu Ende gegangenen 14. Internationalen Filmfestivals in Cottbus. Der Film „Schiza“ der kasachischen Regisseurin Gulshad Omarowa hat den Preis als bester Spielfilm gewonnen. „Schiza“ behandelt die von Gewalt und Mafia geprägte soziale Situation in Kasachstan. Er erzählt die Geschichte eines eigenbrötlerischen Teenagers, der sein Geld zunächst mit der Anwerbung von Kämpfern für illegale Boxkämpfe verdient. Als er bemerkt, dass ein schwer verletzter Verlierer sich selbst überlassen wird und stirbt, versucht er dessen Frau und Kind zu unterstützen.

Den Preis für die beste Regie erhielt der Este Sulev Keedus für „Somnambuul“ (Schlafwandeln). Darin greift Keedus die Massenflucht aus Estland im Herbst 1944 vor der anrückenden Kriegsfront auf. Der Spezialpreis für eine herausragende künstlerische Einzelleistung ging an den kroatischen Beitrag „Ta Divna Splitska Noc“ (Eine wunderbare Nacht in Split) von Arsen Anton Ostojic über eine Silvesternacht nach dem Balkankrieg. Eine lobende Erwähnung erhielt der polnische Film „Wesele“ (Die Hochzeit) von Wojtek Smarzowski über Segen und Fluch des Geldes.