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Mit der Ausstellung „Vom aufrechten Gang“ dokumentiert das Berliner Filmmuseum die 30-jährige Geschichte des Basis-Film-Verleihs. Seinen Ursprung hat der Verleih darin, dass Studenten der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb), unter ihnen die späteren Regisseure Christian Ziewer und Harun Farocki, eine Filmgruppe gründeten. Sie setzten sich zum Ziel, in dem vor allem von Arbeiterfamilien bewohnten Berliner Neubaugebiet Märkisches Viertel „Basisfilme“ zu produzieren – Filme, die den Alltag und die Lebensbedingungen der Arbeiter zeigen sollten. Den Auftakt machte Christian Ziewer mit seinem Film „Liebe Mutter, mir geht es gut“, es folgten u. a. „Zwischen zwei Kriegen“ (1978) von Harun Farocki, „Von wegen Schicksal“ von Helga Reidemeister (1976) und „Die allseitig reduzierte Persönlichkeit“ von Helke Sander (1977/78). Die Ausstellung des Filmmuseums möchte die Atmosphäre einer Werkstatt einfangen, indem sie Produktionsunterlagen, Verleihprogramme, Filmausschnitte und Drehbuchauszüge präsentiert.
Wer sich für Dokumentarfilm interessiert, hat zurzeit zwei Optionen: In Kassel und in Duisburg findet jeweils bis Sonntag ein entsprechendes Filmfestival statt. Bei ersterem will man, so lassen die Veranstalter verlauten, „einen entscheidenden Schritt in Richtung digitales Kino“ unternehmen. Das Projekt European Docuzone, ein internationales Filmtheater-Netzwerk, setzt sich zum Ziel, Dokumentarfilme auf digitalem Wege in die Kinos zu bringen. Das Kassler Bali-Kino ist an die Docuzone angeschlossen. In Duisburg kümmert man sich unterdessen um das Thema Arbeit und zeigt neben anderen Filmen das jüngste Werk Harun Farockis: „Nicht ohne Risiko“, eine Dokumentation über eine Risikokapital-Verhandlung.