unterm strich :
Aufatmen in Berlin: Die Berliner Kultur kann auch in den nächsten Jahren mit massiven Finanzhilfen des Bundes rechnen. Gestern besiegelten Kulturstaatsministerin Christina Weiss und Kultursenator Thomas Flierl mit ihrer Unterschrift den neuen, vom 1. Januar 2004 an unbefristet geltenden Hauptstadtkulturvertrag mit einem Gesamtvolumen von 103 Millionen Euro. Das sind 22 Millionen Euro mehr als bisher. Der Vertrag regelt unter anderem die Bundesfinanzierung des Jüdischen Museums, der Berliner Festspiele mit Berlinale und Theatertreffen und der Akademie der Künste.
Der Vertrag ist gleichzeitig auch die Voraussetzung für die geplante Opernreform, mit der die dauerhafte Existenz der drei Berliner Opernhäuser durch eine gemeinsame Stiftung gesichert werden soll. Durch die zusätzliche Übernahme von Berliner Kultureinrichtungen wie der Akademie und der Stiftung Deutsche Kinemathek soll Flierls Etat um 22 Millionen zugunsten der Opern entlastet werden. Weiss machte deutlich, dass der Bund diese zusätzliche Förderung wieder zurücknehmen könnte, wenn die Opernstiftung nicht zustande kommt. Das geht auch als Warnung an die Staatsoper Unter den Linden, deren Intendant Peter Mussbach sich noch immer gegen die Stiftung wehrt. Die Stiftung soll heute, am Donnerstag, vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden.
Irritationen hatte es zuletzt um den Hauptstadtkulturfonds gegeben, mit dem innerhalb des Vertrags 10,2 Millionen Euro jährlich zur Förderung innovativer Projekte zur Verfügung gestellt werden. Weiss will jetzt noch mal Gespräche über die Vergabemodalitäten führen, nachdem der Fonds zuletzt im Zusammenhang mit der geplanten RAF-Ausstellung in die Kritik geraten war.