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Archiv-Artikel

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Salben und preisen eins: Der chilenische Dichter Gonzalo Rojas erhält den diesjährigen Cervantes-Preis, die höchste literarische Auszeichnung in der spanischsprachigen Welt. Der Cervantes-Preis ist mit 90.000 Euro dotiert und wird von seiner Bedeutung her mit dem Nobelpreis verglichen. Die Auszeichnung für Rojas gilt als Überraschung, da der 85-Jährige im Vorfeld der Preisvergabe nicht zu den Favoriten gezählt worden war. Während der Militärdiktatur in Chile lebte Rojas zeitweise im Exil in der damaligen DDR in Rostock, in der damaligen Sowjetunion und in Venezuela. Salben und preisen zwei: Der schwedische Bestsellerautor Henning Mankell erhält den mit 10.000 Euro dotierten Toleranzpreis der Evangelischen Akademie Tutzing. Als Grenzgänger zwischen Europa und Afrika setze sich Mankell dafür ein, „den Stolz und die Würde der Afrikaner zu achten, koloniale Barrikaden in unseren Köpfen abzubauen und die Vielfalt und Entwicklungsmöglichkeiten der afrikanischen Länder wahrzunehmen“, urteilte die Jury. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten gewürdigt, die mit ihrer Arbeit gegenseitige Achtung und Respekt zwischen den Völkern und Kulturen fördern. Nach dem früheren Bundespräsidenten Roman Herzog und dem Dirigenten Daniel Barenboim ist Mankell der dritte Preisträger.