unterm strich :
Der Streit in Griechenland um den angeblich als bisexuell dargestellten Alexander den Großen im Historienepos „Alexander“ von US-Regisseur Oliver Stone ist vorerst beigelegt. Eine Gruppe griechischer Anwälte hat erreicht, dass im Vorspann – zumindest in griechischen Kinos – eingeblendet wird, dass der Film keine historische Dokumentation ist. (Die damalige Kameratechnik, mag man ergänzen, war ja sowieso noch nicht so ausgefeilt, dass Originalaufnahmen zu erwarten gewesen wären.) Damit lassen es die Anwälte gut sein. Anfang der Woche hatten sie mit einer einstweiligen Verfügung gedroht, weil in dem Film angedeutet werde, dass der in Griechenland als Held gefeierte Alexander der Große eine sexuelle Beziehung zu seinem Jugendfreund und Mitkämpfer Hephaistion gehabt habe. Dies verfälsche die Geschichte, kritisierten die Juristen. Doch die Aufregung war anscheinend unnötig. Gezeigt wird nach Darstellung griechischer Kritiker lediglich ein Kuss, den Alexander einem jungen Diener während einer klassischen altgriechischen Orgie auf den Mund schmatzt – nach Meinung der Kritiker „nichts Dolles“. Wo wir dabei sind: Oliver Stones umstrittener Castro-Film kommt nächsten Januar in die deutschen Kinos. Er musste überarbeitet werden, nachdem das kubanische Regime 70 Intellektuelle ins Gefängnis geworfen hatte. Als nächstes plant Stone einen Film über Margaret Thatcher. In der Rolle der Eisernen Lady: Meryl Streep.
Und hier noch eine Meldung für alle Asienbegeisterten, insbesondere für unsere geschätzte und häufiger mal in Peking weilende Kollegin Susanne Messmer: Die Volksrepublik China will in Berlin ein Kulturinstitut eröffnen. Eine entsprechende Vereinbarung soll beim Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in der nächsten Woche in Peking vereinbart werden. Wie gestern aus Regierungskreisen in Berlin verlautete, will Deutschland in Schanghai ein Goethe-Institut einrichten. Beide Regierungen hätten sich vor dem Kanzlerbesuch auf Grundzüge für ein Kulturabkommen geeinigt, zu dem die Vereinbarung über die Institute gehöre. Susanne, dann kannste deine China-Mädchenbands auch an der Spree bewundern.