unterm strich :
Der Neue von Suhrkamp spricht: Der zukünftige Geschäftsführer des Verlags, Georg Rieppel, sieht die Krise im Buchmarkt als Chance für die Verlage, ihr Profil zu schärfen. „Ein Verlag darf heute kein Gemischtwarenladen mehr sein“, sagte Rieppel im Gespräch mit dpa. In dem von Überproduktion geprägten Buchgeschäft könnten Verlage nur mit klarem Profil überleben. Der langjährige Vertriebs- und Marketingleiter des Münchner C.H. Beck Verlags wird spätestens zum 1. Juli 2004 in die Geschäftsführung des Frankfurter Suhrkamp Verlags eintreten. Beim angesehenen Wissenschaftsverlag C.H. Beck hat er den erfolgreichen Publikumsbereich mit aufgebaut. „Insbesondere im Bereich der Philosophie ist Suhrkamp in meinen Augen immer noch der anspruchsvollste und beste deutsche Verlag“, sagte Rieppel. „Suhrkamp ist weiterhin ein Markenbegriff.“ Der in der Studentenbewegung der 70er-Jahre entstandende Begriff der „Suhrkamp-Kultur“ müsse jedoch aktualisiert werden.
Blick zurück auf 2003 im Zorn: Der Deutsche Kulturrat, Dachverband der Bundeskulturverbände, hat eine negative Bilanz der bundesweiten Kulturpolitik 2003 gezogen. „2003 war kein gutes Jahr für die Bundeskulturpolitik“, erklärte Geschäftsführer Olaf Zimmermann auf einer Pressekonferenz in Berlin. In der Zusammenarbeit von Bund und Ländern seien „verheilte Wunden zum Schaden der Kultur wieder aufgerissen“ worden. Dazu gehöre das Scheitern der Fusion der Kulturstiftungen des Bundes und der Länder. Zudem habe es auf Bundesebene nur wenige wichtige kulturpolitische Impulse gegeben. „Besonders schmerzlich“ sei das Aus für das Investitionsprogramm „Kultur in den neuen Ländern“ und das Denkmalschutzprogramm „Dach und Fach“ zum Ende des Jahres.