unterm strich :
Der Regisseur und Drehbuchautor Volker Vogeler ist tot. Er starb bereits am Samstag in Hamburg im Alter von 74 Jahren, wie die Berlinale am Dienstag mitteilte. Deren Direktor Dieter Kosslick trauere um einen „langjährigen Freund“ und „hoch geschätzten Filmemacher“. Als einer der „Promotoren des Neuen Deutschen Films“ habe Vogeler mit dem kritischen deutschen Heimatfilm „Jaider – Der einsame Jäger“ (1971) um den bayerischen Anarchisten und Volkshelden Jennerwein ein Schlüsselwerk dieser Periode geschaffen. Er wurde dafür 1972 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
Vogeler gehörte zu den Gründern der unabhängigen Produktions- und Verleihgesellschaft Filmverlag der Autoren. Er drehte Filme wie „Verflucht dies Amerika“ (1973) und „Das Tal der tanzenden Witwen“ (1975) als Auseinandersetzung mit dem Italo-Western. Vogeler inszenierte auch Fernsehfilme – darunter 1984 „Ein Kriegsende“ nach einer Erzählung von Siegfried Lenz. Für die Krimiserie „Der Alte“ schrieb Vogeler mehr als 160 Drehbücher.
Der Regisseur Christoph Schlingensief hat Bundespräsident Horst Köhler wegen dessen Forderung nach Werktreue im deutschen Theater attackiert. „Der Bundespräsident (oder sein Redenschreiber) leidet an Selbstüberschätzung“, sagte er der Wochenzeitung Die Zeit. Die Selbstüberschätzung habe er „mit dem überwiegenden Teil der Theaterschaffenden gemein“, und so habe er „allen Grund, sich nach jüngsten Kanzelreden zu Arbeitsmarkt und Turbokapitalismus jetzt ebenso inhaltsleer zum Theater zu äußern.“ Köhler hat am Sonntag in einer Matinee des Berliner Ensembles gefordert, die Theater sollten die Stücke Schillers „in ihrer Schönheit und Kraft, in ihrer Komplexität und ihrem Anspruch“ präsentieren.