unterm strich :
Kulturstaatsministerin Monika Grütters plädiert für ein eigenes Ministerium. Grütters, Staatsministerin und Bundesregierungsbeauftragte für Kultur und Medien, hat sich für ein eigenständiges Kulturministerium ausgesprochen. „Die bundespolitische Bedeutung der Kultur ist gewachsen“, sagte die CDU-Politikerin der Süddeutschen Zeitung im Interview. Seit 1999 existiert die unter dem damaligen SPD-Kanzler Gerhard Schröder beim Bund eingerichtete Institution bereits. Grütters räumt ein, dass es richtig gewesen sei, das Kulturressort anfangs im Kanzleramt anzusiedeln. Doch nach 23 Jahren gebe es gute Gründe, die Behörde zu einem Bundesministerium zu machen. Erstmals aufgegriffen hatte Grütters diese Forderung bereits 2005, als damalige Spitzenkandidatin der Berliner CDU für die Bundestagswahl. Es handle sich dabei nicht um eine Machtfrage, sagte sie der SZ. Vielmehr gehe es um Anerkennung und Wertschätzung durch die einzelnen Länder sowie die Einsicht, dass man gemeinsam mehr erreiche. „Ich gehöre zur Gruppe der Politiker, die auch unter den Bedingungen der Pandemie verantwortungsbewusst Kultur ermöglichen wollen“, sagte Grütters weiter und äußerte sich erleichtert über zeitnahe Öffnungsperspektiven, zumindest für Museen. Besorgniserregend seien die Folgen der Pandemie allerdings für die Kreativwirtschaft, der es mit am schlechtesten ginge. Daher fordert sie „einen neuen ‚Vertrag für die Künste‘ in Deutschland“ sowie eine Festsetzung der Kultur als Staatsziel im Grundgesetz. Laut der dpa hat sie sogar bereits einen repräsentativen neuen Standort im Blick.
Barbara Kleiner und Khalid Al-Maaly erhalten Übersetzerpreise. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung an Barbara Kleiner (69) für ihre Übertragung italienischer Literatur ins Deutsche. Die Linzerin übersetzte unter anderem Umberto Eco und Italo Calvino und sei „eine herausragende Übersetzerin italienischer Literatur ins Deutsche“, lobte die Jury. Den Friedrich-Gundolf-Preis für die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland erhält der arabische Verleger Khalid Al-Maaly (64). Der Iraker wird nach Angaben der Jury als „ein seit drei Jahrzehnten unermüdlicher Akteur in der deutsch-arabischen Kulturvermittlung“ ausgezeichnet. Die Preise sind mit jeweils 15.000 Euro dotiert und werden am 8. Mai verliehen.
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